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Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, vergiss die Alternativen

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Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, vergiss die Alternativen

 von Michaela Knabe, coachdogs® Akademie

 

Souveräne Entscheidungen zu treffen, ist eine große Kunst. Heutzutage vielleicht sogar in besonderem Maße, weil uns die Medien gerne das Bild vom perfekten, taffen und erfolgreichen Menschen suggerieren und wir mit der Angst vor einem möglichen Fehltritt zwangsläufig Frust, Ärger oder Scham verbinden. Natürlich stehen wir alle lieber als Gewinner und Experten da. Unser Ego ist gerne obenauf und fühlt sich schnell unwohl, sobald es in Frage gestellt wird. Allerdings prüft uns das Leben bekanntlich auf vielen Ebenen. Und gerade, wenn die Dinge einmal nicht so wie gewünscht laufen, zeigt sich, wie gut es um unsere Souveränität bestellt ist.

 

Verantwortung übernehmen

 

Manchmal sind wir von einer Sache fest überzeugt, doch kaum kommen der Druck und die Erwartungshaltung von anderen hinzu, geraten wir ins Zweifeln und werden unsicher. Oftmals hindert uns dann die Angst daran, den ersten Schritt zu tun. Angst vor der Ungewissheit, Angst vor dem Neuen, Angst zu versagen. Letztlich ist es die Angst davor, die Verantwortung für unsere Handlungen und Entscheidungen zu übernehmen. Doch was macht Fehlentscheidungen für uns eigentlich so schwer verdaulich? Ist es die Befürchtung, für eine getroffene Entscheidung weniger gemocht zu werden? Oder der vermeintliche Kontrollverlust, weil wir uns auf unbekanntes Terrain mit ungewissem Ausgang begeben? 

 

Häufig versuchen wir, einen guten Eindruck zu wahren und sind dann, wenn das Leben nicht nach Plan verläuft, streng und unnachgiebig mit uns selbst. Wir werden zu unseren größten Kritikern. Überzogene Anforderungen erhöhen den Erfolgsdruck zusätzlich. Doch jede Veränderung beginnt immer mit dem ersten, möglicherweise auch ängstlichen Schritt. Erst, wenn wir uns auf den Weg begeben und etwas wagen, können wir auch feststellen, was überhaupt möglich ist. Persönlichkeit bedeutet eben nicht nur “Ich bin Führungskraft, mache alles richtig, habe Erfolg und werde immer besser." Diese Sucht nach Anerkennung raubt uns viel Energie und Lebensqualität, während wir verbissen versuchen, Erfolge anzuhäufen. Vielmehr geht es darum, sich und den eigenen Fähigkeiten zu begegnen und diese in die persönlichen Erfahrungen einzuordnen.

 

Das bedeutet allerdings auch, dass wir uns entscheiden müssen, wie viel wir von uns, unserer Meinung und Persönlichkeit bereit sind aufzugeben, um etwas zu erreichen oder jemandem zu gefallen. Denn das sind meist die größten Fehlentscheidungen: solche, die nur die Erwartungen von anderen erfüllen. Fremdbestimmt das zu tun, was man eben so macht. Einem Ideal hinterherzurennen, ohne sich Pausen zu gönnen, um darüber nachzudenken, ob man das selbst (noch) will, wie es uns dabei geht oder ob es sich einfach nur gut anhört.

 

Natürlich gibt es auch Momente, in denen wir uns überfordert fühlen. Es wäre naiv, für alles eine Patentlösung haben zu wollen. Doch der Widerstand beginnt in erster Linie in unserem Kopf. Manchmal bleibt auch nicht viel Zeit für eine Entscheidung oder es fehlt die Möglichkeit, lange zu analysieren und andere zu fragen. Dann fühlen wir uns unter Druck. Das kann ich doch jetzt nicht alleine entscheiden! Oder wir haben uns wochenlang den Kopf zerbrochen, alle Optionen abgewogen, zahllose Tests studiert und Expertenmeinungen eingeholt. Mit dem Ergebnis: Es gibt mehrere gute Lösungen. Und jetzt? Was braucht es nun für souveräne Entscheidungen?

 

Eine klare innere Haltung

 

Unsere Erfahrungen sind die positiven wie negativen Ausschläge in unserer Lebenskurve, die für unsere ganz persönliche Entwicklung sorgen. Durch diese Prägungen und Erlebnisse haben sich unsere Werte herauskristallisiert, nach denen wir leben möchten. Innere Klarheit bedeutet, die eigenen Werte und Bedürfnisse zu kennen und achtsam mit sich selbst umzugehen.

 

Wenn es nun darum geht, eine Entscheidung zu treffen, vergleichen wir häufig nur Faktoren wie Preise, Kennzahlen und Messwerte. Wie viel kostest es? Wie schnell oder langsam, laut oder leise, groß oder klein ist es? Diese Angaben haben natürlich ihre Berechtigung. Doch sie liefern selten die entscheidenden Antworten, da es bei Entscheidungen eben nicht nur um die externen Rahmenbedingungen geht. Die entscheidende Frage ist: Unterstützt es mich dabei, meine Ziele und Werte zu leben?
 Was ist der konkrete Nutzen für mich und für andere? Wie überzeugt bin ich selbst davon?

 

Eine klare innere Haltung bedeutet, Entscheidungen in Einklang mit den eigenen Werten zu treffen. Fakten und Logik sind dabei bis zu einem gewissen Grad hilfreich und nützlich. Sie lassen uns die Dinge auf eine bestimmte Art sehen, neutraler und mit einem nötigen Abstand. Doch die Frage, wie wir intuitiv auf Entscheidungen reagieren, sollte nicht unbeantwortet bleiben. Unsere Intuition gibt uns stets wichtige Informationen. Sie zeigt auf, was das Ganze mit mir zu tun hat und wie ich momentan dazu stehe.

 

Ins Tun kommen

 

Es ist etwas grundlegend anderes, über Dinge nachzudenken oder sie zu tun. Wir grübeln oftmals stundenlang, wie etwas sein könnte, was wäre wenn, was theoretisch passieren könnte und ob wir das wohl alles schaffen können. Im Grunde genommen ist dieses Gedankenkarussell sinnlos, denn wir wissen einfach vorher nicht, was passiert.

 

Wenn wir unsicher sind, bleiben wir gerne unverbindlich. Dann wird gedacht, überlegt, abgewogen und gezweifelt. Manchmal tage- und nächtelang. Doch dadurch ändert sich nicht viel. Viel grübeln kostet eben auch viel Energie und Zeit. Und der Erkenntnisgewinn ist in der Regel gering, weil wir die meiste Zeit das Gleiche denken und uns damit permanent im Kreis drehen. Viel besser ist es, einen ersten Schritt zu wagen und diese Energie fokussiert in das eigene Handeln zu investieren. Und ja, das erfordert Mut.

 

„Du belastest deinen Verstand mit hundert Dingen, die du in der Zukunft tun wirst oder musst, anstatt dich auf die eine Sache zu konzentrieren, die du jetzt tun kannst.“ Eckhart Tolle

 

Es geht also um die innere Haltung, die Intuition und das Ausprobieren. Die innere Haltung schafft Klarheit und Orientierung. Die Intuition gibt uns wichtige und wertvolle Impulse jenseits der Logik. Und mit dem Ausprobieren überprüfen wir unsere Vorstellungen auf Machbarkeit. Im Grunde genommen können wir dabei gar nicht viel verkehrt machen. Das Leben stellt uns Fragen und wir machen wertvolle Erfahrungen. Und wenn ein Plan nicht funktioniert, suchen wir eben nach einem neuen. Es geht nicht um Perfektion, es geht um Weiterentwicklung. Denn das Schlimmste wäre, irgendwann zu bereuen, vor lauter Grübeln nichts getan zu haben. Also vergiss die Alternativen, wenn du eine Entscheidung getroffen hast.

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